37, Wirtschaftsjurist
Immer mehr Menschen leben im Zentrum Dresdens und der Klimawandel trifft uns dort ungebremst. Ich möchte dafür sorgen, dass die Altstadt mehr grüne Aufenthaltsqualität bietet. Unsere Innenstadt soll für alle Menschen attraktiv sein, auch wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, als Familie mit Kindern dort leben, kein Auto fahren oder unsere Sprache noch lernen. In der Vielfalt seiner Menschen liegt Dresdens größte Chance für eine soziale Zukunft, dafür möchte ich im Stadtrat arbeiten.
Vier Fragen an Martin Sicker
Warum bist du Mitglied bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN geworden?
In wichtigen Wahljahren entscheiden wir, wie sich Dresden und ganz konkret unsere Nachbarschaft sich die nächsten 5 Jahre entwickeln sollen. So eine Weichenstellung wollte ich 2019 zugunsten von einem progressiven, weltoffenen Dresden beeinflussen, indem ich mich ehrenamtlich engagiere. Antifaschismus ist für mich ganz klar eine Frage des Anstandes. Ich bin nicht bereit, meine Stadt Kräften wie Pegida und der AfD ohne meinen eigenen massiven, demokratischen Widerstand zu überlassen. Ich bin bei den Grünen eingetreten, weil sie als basisdemokratische, zukunftsgerichtete und mutige Partei den wirkungsvollsten Widerstand gegen Rechts verkörpert.
Was sind deine Herzensprojekte für die Kommunalwahl in Dresden?
Das soziale Miteinander in unserer Stadt liegt mir besonders am Herzen. Dresden ist eine vielfältige Stadt und hat in ihrer langen Geschichte gute Erfahrungen mit Einflüssen von außen gemacht. Das können wir heute noch an unserer Silhouette erkennen. Ich möchte dafür arbeiten, dass die Integration von Menschen, die neu in Dresden ankommen, gelingt. Der soziale Zusammenhalt zwischen den Generationen und Nachbar*innen wird durch funktionierende Quartiere, Nachbarschaftszentren, offene Sportanlagen und Spielplätze gefördert an denen unterschiedliche Menschen zusammen kommen können.
Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du in der Stadt verändern?
Ich würde mir wünschen, dass die Ausgrenzung von Menschen endet und Vielfalt als Stärke begriffen wird, statt als Abweichung von Uniformität. Gerade unter Kindern und Jugendlichen sollten wir darauf achten, dass niemand gemobbt wird, weil er oder sie eine andere Hautfarbe hat, eine Religion ausübt, eine Familie mit Migrationerfahrung hat oder selbst der LSBTIQA+ Community angehört. Schluss mit Diskriminierung in Dresden, das ist mein Wunsch!
In welchen Vereinen, Verbänden, Initiativen bist du noch aktiv?
Mit 16 bin ich Mitglied bei Amnesty International geworden. Viele Konflikte und Fluchtbewegungen werden durch massive Menschenrechtsverletzungen ausgelöst. Die Konsequenzen landen dann vor unseren Füßen. Mir ist es wichtig Menschenrechte und damit gute Lebensgrundlagen für alle Menschen in ihrer Heimat zu bieten. Die bündnisgrüne Politik, zum Beispiel in der EU, nimmt genau diese Ziele in den Blick und schaut über den eigenen Tellerrand, indem sie z.B. Zwangsarbeit und soziale Ausbeutung oder Rohstoffe aus Konfliktgebieten reguliert. Insofern ergänzen sich diese Mitgliedschaften für mich.