Regionalwahlprogramm Plauen

… für ein solidarisches, respektvolles Miteinander

Als Demokrat*innen treten wir rassistischen, rechtsextremen Aktivitäten in unserem Stadtbezirk entschieden entgegen.

1. Für zwei neue Begegnungszentren in der Südvorstadt, in denen Menschen unterschiedlicher Generationen und Herkunft zusammenkommen und aktiv werden.  

Wir stehen gemeinsam mit unserem grünen Baubürgermeister hinter der Idee, an der Zionskirchruine ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum einzurichten. Dort sollen vielfältige Angebote für Bewohner*innen aus dem Fördergebiet Budapester Straße und weiteren Stadtteilen entstehen. Nach der Machbarkeitsstudie, die Anfang 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt wird, setzen wir uns für eine schnelle Entscheidung und einen zügigen Baubeginn ein.

Zudem unterstützen wir die 117. Grundschule an der Reichenbachstraße bei ihren Plänen, ihr neues Familienschulzentrum zu einem Begegnungsort für alle Menschen aus der Südvorstadt-Ost und darüber hinaus zu entwickeln. Dazu soll auf dem Gelände der ehemaligen Turnhalle ein Neubau entstehen, für den wir uns einsetzen.


2. Für
aktives Quartiersmanagement und mehr Sozialarbeit in Brennpunkten wie Budapester Straße, Hochschulstraße und Zschertnitz

Wir nehmen die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft wahr und wollen dieser etwas entgegensetzen. Deshalb setzen wir uns seit Langem für mehr Sozialarbeiter*innen in Stadtteilen mit besonderen Herausforderungen ein, um Menschen mit sozialen und sprachlichen Herausforderungen frühzeitig unter die Arme zu greifen. Gleichzeitig wollen wir mithilfe von Quartiersmanager*innen mehr Kompetenzen aufbauen, um Probleme direkt vor Ort zu lösen und gute Ideen der Anwohnenden ins echte Leben umsetzen. Damit werden diese Wohnviertel wieder attraktiver und beliebter. Die dafür notwendigen Stellen müssen sicher und ausreichend im Stadthaushalt finanziert werden, auch über das EU-Förderprojekt an der Budapester Straße hinaus.

 


3. Für
die Einrichtung sogenannter „sorgender Nachbarschaften“ in den Plauener Stadtteilen, um insbesondere Senior*innen und junge Familien im Alltag zu unterstützen 

Viele ältere Menschen fühlen sich einsam und wünschen sich nachbarschaftliche Unterstützung, um auch im Alter in ihrem gewohnten Wohnumfeld glücklich zu sein. Für junge Familien fehlen wiederum oft Betreuungsangebote, um den Alltag zu meistern. Mit dem Ansatz der „sorgenden Nachbarschaften“ wollen wir deshalb die Vernetzung aller Generationen in Plauen fördern. Auch hier ist ein aktives Quartiersmanagement die Basis, um Austauschplattformen zu schaffen und die verschiedenen Akteure des Stadtteils wie Vereine, Initiativen und Wohnungsgenossenschaften/Vermieter einzubinden. Auch Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen profitieren durch verbesserte gesellschaftliche Inklusion und gewinnen so mehr Lebensqualität.


4. Für mehr
Aufenhalts-, Spiel- und Sportmöglichkeiten in Plauen, die sich an viele Generationen richten – von mehr Spielplätzen und offenen Schulhöfen über Seniorenfitness bis zum Luftbad Dölzschen

Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume, die in der Stadt immer seltener werden. Im Stadtbezirk Plauen fehlt es vor allem an frei zugänglichen Sportanlagen und Spielplätzen. Deshalb fordern wir mehr Spielplätze für ältere Kinder (z. B. an der Wielandstraße), vielfältige Anlagen im Südpark, u.a. den Erhalt der BMX-Bahn, sowie Freiflächen für Jugendliche. Zusätzlich wollen wir zeitnah Schulhöfe und -sportplätze außerhalb der Schulzeiten für die Allgemeinheit öffnen. Bei der Neukonzeption städtischer Spielplätze setzen wir uns für generationsübergreifende Spiel- und Sportgeräte ein, mit denen kleine wie große Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam ihren Spaß haben. Die Seniorengesundheit wollen wir durch Fitnessgeräte und Boule-Bahnen unterstützen. Zusammen mit den Löbtauer GRÜNEN setzen wir uns für den Erhalt des Luftbads Dölzschen ein, dass für viele Menschen in Plauen eine wichtige Abkühlung in der Sommerhitze bietet.


5. Für mehr Busse und Bahnen – insb. auf den Linien 61 sowie 85 – sowie klarere Anschlüsse in die Außenstadtteile wie Coschütz/Gittersee,
Mockritz oder Kaitz.

Wir stehen hinter der Campuslinie über Nürnberger Straße und Zellescher Weg und setzen uns für eine stadtraumverträglichere Umsetzung ein. Da diese Baumaßnahme noch einige Jahre benötigen wird, fordern wir die Wiedereinführung des 5-Minuten-Takts auf der hoch belasteten Linie 61. Ebenfalls setzen wir uns für den langfristigen Neubau der Straßenbahnlinie 5 nach Plauen ein, um die überfüllte Linie 62 zu ersetzen.

Entlang der Nöthnitzer Straße sollen sich die Linien 85 und 87 zu einem 10-Minuten-Takt ergänzen, um den TU-Südcampus besser anzubinden und neue Direktverbindungen nach Gorbitz, Leubnitz und Reick zu schaffen. Dazu müssen die „Busschleuse Zschertnitz“ an der Geystraße endlich gebaut und die Linien 66 und 85 an der Bergstraße verknüpft werden.

Schlecht erschlossene Gebiete wie Gittersee inkl. Gewerbegebiet oder Gostritz brauchen ebenfalls ein besseres ÖPNV-Angebot, z.B. durch dichteren Takt auf der Linien 66 und 366 bzw. MOBI-Shuttle. Sichere Fahrplananschlüsse braucht es am S-Bahnhof Plauen oder von Plauen in Richtung Gittersee (Linien 63 und 66).


6. Für ein lückenloses „Radzielnetz Plauen“, mit besondere
m Fokus auf der Hohen Straße (Radroute Süd), Münchner und Nöthnitzer Straße.

2022 haben wir 60 konkrete Verbesserungsideen für den Radverkehr im Stadtbezirk Plauen vorgestellt, die wir schrittweise umsetzen wollen. Besonders wichtig sind jene Problemstellen, die bei unserer Bürger*innenbeteiligung auf die TOP 3 kamen:


7. Für sicheren Fußverkehr und Verkehrsberuhigung in allen Plauener Stadtteilen – durch Schulstraßen, Zebrastreifen und Straßenumgestaltung.

Wir fordern eine zügige Ausweisung von Tempo 30 auf schmalen Hauptverkehrsstraßen wie z.B. Münchner, Coschützer, Karlsruher und Boderitzer Straße. Mit temporär autofreien Schulstraßen wollen wir Schulkinder vor Unfällen schützen, z.B. vor der 49. Grundschule in der Bernhardstraße oder der Universitätsschule. Wir setzen uns für den schnelleren Bau von Zebrastreifen und Querungshilfen ein, z.B. entlang des Westendrings, Plauenschen Rings (insb. Höhe Bernhardstr.), der Münchner Straße (insb. Höhe Würzburger Str.) oder Strehlener Straße (insb. Höhe Franklinstr.). Desolate Gehwege (z.B. an der Saarstraße oder Bayreuther Straße) wollen wir zügig sanieren und mehr Bänke zum Verschnaufen aufstellen. Den „Baukasten Verkehrsberuhigung“ unseres grünen Baubürgermeisters wollen wir nutzen, um aus dem schachbrettartigen Nebenstraßennetz in der Südvorstadt und Plauen stufenweise noch mehr Durchgangsverkehr herauszunehmen, Spielstraßen einzurichten und Verstöße gegen Tempo 30 baulich zu verhindern.


8. Für die optimale Vernetzung des umweltfreundlichen Verkehrs – durch mehr MOBI-Punkte und
Radbügel an Haltestellen.

Wir wollen nicht nur ÖPNV-Angebot, Radwege und Fußwege verbessern, sondern diese umweltfreundlichen Formen der Fortbewegung noch besser vernetzen. Die MOBI-Punkte werden gut angenommen, aber es fehlen Standorte in Coschütz, Zschertnitz, an der Südhöhe oder Chemnitzer Straße. Sichere Radbügel an ÖPNV-Haltestellen sind nicht teuer, gibt es aber viel zu wenige – z.B. an der Endhaltestelle Coschütz oder am S-Bahnhof Plauen. So schaffen wir den Menschen im Stadtbezirk Plauen mehr Angebote, um ohne Auto bequem unterwegs zu sein.

  • Unsere Initiative für mehr Radbügel an DVB-Haltestellen im Stadtbezirk Plauen: https://gruenedresden.de/plauen/neuigkeiten/neuigkeiten-volltext/mehr-radbuegel-an-dvb-haltestellen-im-bezirk-plauen


9. Für einen verkehrsberuhigten Campus an TU und HTW, der den umweltfreundlichen Verkehr stärkt und das Anwohnerparken ermöglicht.

Wir unterstützen das Mobilitätskonzept der TU Dresden und wollen die städtischen Flächen dafür nutzen, einen grünen Campus mit hoher Aufenthaltsqualität und Priorität auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu gestalten. Aus dem TU-Kerncampus möchten wir eine große Fahrradzone ohne Auto-Durchgangsverkehr machen und viel mehr Radbügel im öffentlichen Raum aufstellen. Das Zufußgehen muss sicherer werden, indem Parken in Straßenecken baulich verhindert wird. Ansonsten haben Anwohnerparkzonen für uns Vorrang. Wir stehen hinter einem autofreien „Mommsenplatz“ vor der Alten Mensa, genauso wie hinter einem autofreien Friedrich-List-Platz vor dem HTW-Zentralgebäude.

10. Für einen schnellen Weiterbau des Südparks, der von der BUGA 2033 profitiert und bürgernah gestaltet wird.

Die BUGA bietet die einzigartige Chance, den Südpark mitsamt Bismarcksäule und Volkspark Räcknitz schon weit vor 2033 auszubauen. Statt einer durchgestylten Parkanlage setzen wir uns für eine naturnahe, allen zugängliche Erholungslandschaft mit Spiel- und Sportflächen, naturnaher Landwirtschaft, Streuobstwiesen, Urban Gardening und geschützten Biotopräumen ein. Mit BUGA-Mitteln sollte insbesondere eine Fuß- und Radbrücke über die Bergstraße gebaut werden.


11. Für wirksamen Natur- und Klimaschutz in Plauen, damit unser Stadtbezirk in Zeiten des Klimawandels lebenswert bleibt.

Wir verteidigen die wenigen verbliebenen Naturschutzflächen im Stadtbezirk Plauen gegen andere Nutzungszwecke. Wir wollen insektenfreundliche Blühwiesen – z. B. auf den Mittelstreifen der Budapester und Münchner Straße – anlegen, denn an Bienen und Insekten hängen viele Lebensgrundlagen. Wir wollen die zahllosen Plauener Stadtbäume, die Sauerstoff und Schatten spenden, vor dem Austrocknen bewahren, indem wir private Gießinitiativen unterstützen und die Bepflanzung von Baumscheiben fördern. Bei Neupflanzungen setzen wir auf klimaresiliente Baumarten. Gemeinsam mit unserer grünen Umweltbürgermeisterin werben wir für Fassadenbegrünung, die im Sommer vor Hitze und im Winter vor Auskühlung schützt, und mehr grünen Strom aus Photovoltaik und Balkonkraftwerken. Bei städtischen Gebäuden in unserem Stadtbezirk, beispielsweise Schulen, wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen.


12. Für
 mehr schöne Plätze und Flaniermeilen, auf denen sich Kinder und Erwachsene gerne aufhalten.

Wir wollen, dass sich die Menschen auf den Plätzen und Straßen in unserem Stadtbezirk wohl fühlen und dort gerne Zeit miteinander verbringen. Der öffentliche Raum ist zu wertvoll, um ihn nur mit Werbeplakaten, Abfallcontainern und Parkplätzen zuzupflastern. Daher möchten wir Orte wie den Lukasplatz, die Münchner Straße mitsamt Nürnberger Platz, den F.-C.-Weiskopf-Platz oder das Geschäftszentrum an der Haltestelle Räcknitzhöhe zu attraktiven, sauberen, grünen Begegnungsorten aufwerten. Hierfür bieten sich mehr Grünflächen, Trinkbrunnen, Bänke, Hochbeete oder kleine Spielflächen wie z.B. Boule-Bahnen oder Schachfelder an. Die Anwohner*innen und potenziellen Nutzer*innen wollen wir in die Gestaltungsprozesse per Diskussionswerkstätten auf offener Straße einbeziehen.