52, Dipl. Kulturmanagerin
Die Neustadt treibt’s bunt und ich erlebe hier, dass lebendige Nachbarschaften Orte der Demokratie sind. Als Kulturmanagerin setze ich mich im Stadtrat für die Stärkung der unabhängigen Kulturszene und eine nachhaltige Stadtentwicklung mit Fokus auf kurze Wege und Klimaresilienz ein. Ich kämpfe gegen rechten Einfluss in der Stadtpolitik und für eine kooperative Stadt, in der Bürger*innen und Verwaltung gemeinsam aktiv gestalten. Mein Traum: mehr Mut zu Veränderungen und Experimenten in Dresden.
Vier Fragen an Ulla Wacker
Warum bist du Mitglied bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN geworden?
Seit der Wende engagiere ich mich politisch. Anfangs im Neuen Forum Radeberg, später habe ich in Dresden die Bürgerliste mitgegründet. Meine Motivation war immer, nicht nur über Missstände zu meckern, sondern aktiv zur Verbesserung beizutragen. Durch die Enttäuschung über den Bau der Waldschlösschenbrücke bin ich 2009 zum Ortsbeirat gekommen. Anfangs noch als Parteilose, reifte dabei der Wunsch, in Parteipolitik einzutauchen und mich noch intensiver zu beteiligen. Bei den Bündnis 90/DIE GRÜNEN schätze ich den respektvollen Umgang miteinander und habe ein faires Ringen um Schwerpunkte unserer Politik erlebt.
Was sind deine Herzensprojekte für die Kommunalwahl in Dresden?
Ich arbeite im Bereich Soziokultur und sehe in ihr eine Kraft zur Begleitung des gesellschaftlichen Wandels. Daher sind Themen, die ich im Dresdner Stadtrat voranbringen möchte: Stärkung der unabhängigen Kulturszene und nachhaltige Stadtentwicklung. Darunter verstehe ich eine Stadt der kurzen Wege, mit lebenswerten und vielfältigen Stadtteilen, mehr Stadtgrün und Projekte zur Erhöhung der Klimaresilienz, sowie einem gleichberechtigten Verkehr, der alle Teilnehmer*innen berücksichtigt. Mit Stadtteilkultur kann man auch hier viel bewirken.
Und was mich besonders bewegt: Ich möchte mich aktiv dem Einfluss von rechts in der Kommunalpolitik entgegenstellen. Meine Vision von Dresden ist eine aktive und engagierte Stadtgesellschaft, die alle demokratischen Mittel kennt und nutzt. Dresden soll eine kooperative Stadt werden. Kooperative Stadt meint eine aktive Zusammenarbeit von Stadtmacher*innen und einer ermöglichenden Verwaltung.
Wenn du einen Wunsch frei hättest, …
… würde ich uns Dresdner*innen mehr Mut für Veränderungen und Experimente wünschen. In unserer Stadt Neues wagen, mal andere Wege gehen und wenn’s ein Irrweg war, daraus lernen.
In welchen Vereinen, Verbänden, Initiativen bist du noch aktiv?
Mein längstes und intensivstes Engagement ist das für das Stadtteilhaus Dresden – Äußere Neustadt. Die Initiative für dieses soziokulturelle Zentrum ging 1991 von der IG Äußere Neustadt aus. 1997 wurde der Verein gegründet und das Stadtteilhaus aus eigener Kraft mit wenig öffentlichen Geldern und viel Eigenleistung aufgebaut. Ich bin Gründungsmitglied und seit Ende 1997 Vereinsvorsitzende. In der IG Äußere Neustadt war ich bis 2006 aktiv, im Kulturbüro Dresden 11 Jahre im Vorstand und seit 2010 sitze ich für den Stadtbezirksbeirat im Beirat der Stiftung Äußere Neustadt. Für meine Kinder habe ich mich in verschiedenen Elternräten engagiert und war im Vorstand des Kinderladens Känguruh. Zur Zeit wirke ich als Vorständin im scheune e.V. mit.