Regionalprogramm Klotzsche

Die größte Veränderung, die dem Dresdner Norden in Klotzsche bereits in den nächsten Jahren bevorsteht wird die Neuansiedlung und der Ausbau der großen Mikroelektronik-Firmen sein. Die Rede ist von perspek’visch mehrere Tausend zu erwartenden neuen Arbeitsplätzen. Wir werden aufpassen, dass die damit verbundenen Auswirkungen u.a. auf Mobilität und Verkehr, Schulen, Kitas, Wohnraum oder Grünflächen zum Wohl des Stad/eils erfolgen und die hohe Lebensqualität bei uns erhalten bleibt.

Bereits jetzt reichen die Schulplätze im Stad/eil für Klotzsche, Langebrück, Schönborn und Weixdorf nicht aus. Deshalb unterstützen wir die Entstehung weiterer Gemeinscha6sschulen, Grundschulen und Kitas. Bei der Schulplanung fordern wir die konsequente Umsetzung der Schulbauleitlinie mit der Beteiligung aller Betroffenen, insbesondere auch der Schülerräte.

Schulgebäude sollen so gestaltet und verwaltet werden, dass sie auch durch Initiativen im Stadtteil genutzt werden können.

Es gibt relativ wenig Freizeitangebote für Jugendliche im Stadtteil. Deshalb freuen wir uns, dass es gelungen ist, einen Skateplatz einzurichten. Wir setzen uns für den zügigen Bau der neuen Schwimmhalle ein. Mit dem Sportcampus an der Alexander-Herzen-Straße soll die Spezialturnhalle auch in Zukunft das Sportangebot für die Kinder im Stadtteil erhalten. Sportplätze und Freianlagen an Schulen sollen auch für die Öffentlichkeit geöffnet werden.

Im Stad/eil brauchen wir viel mehr Bänke, damit auch längere Wege, z. B. für alte Menschen, zu Fuß möglich sind. Sie sollen so angeordnet werden, dass auch mehr Begegnungsräume entstehen.

Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass alle Einwohnenden die Möglichkeit erhalten, selbst regenera’ve Energien zu installieren, besonders auch Photovoltaik, oder in Gemeinscha6sanlagen inves’eren können. Für uns ist die Energiewende eine Bürgerenergiewende.

Auch bei der anstehenden Wärmewende werden wir Bürgerinnen und Bürger weiter unterstützen und begleiten. Wir setzen uns dafür ein, dass die Abwärme der großen Firmen auch für Nahwärmenetze im Stad/eil genutzt werden kann.

Denn wir brauchen alle Strom und Wärme bezahlbar, krisenfest und dezentral.

Die Windenergie bietet die Möglichkeit, auf kleinem Raum Strom für sehr viele Haushalte oder für die neuen großen Firmen zu erzeugen. Aber es ist für uns wich’g, dass die dort lebenden Menschen mitgenommen und durch Inves“onen oder am Gewinn beteiligt werden.

In die stadtplanerische Entwicklung des Stad/eils müssen alle hier lebenden Menschen einbezogen werden. So ist es wich’g, auch Kinder zu beteiligen und von ihnen zu erfahren, welche Plätze, Grünfläche oder Wege für sie besonders a/rak’v sind. Wir setzen uns dafür ein, dass die vorhandenen, geeigneten Beteiligungsformate verstärkt noch mehr angewendet werden. Damit wollen wir erreichen, dass sich auch in Zukun6 alle Menschen hier wohlfühlen.

Die Begrünung des Königswaldplatzes begrüßen wir und werden uns auch weiterhin ak’v für die Gestaltung des Platzes einsetzen.

Es ist klar, dass mit den neuen großen Firmen noch mehr Wohnraum gebraucht wird und auch in unserem Stad/eil alle Flächen jetzt intensiv auf eine diesbezügliche Nutzung untersucht werden.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass immer genug Grünanteil erhalten bleibt, damit die in der Umgebung lebenden Menschen auch weiterhin Erholungsräume vor Ort haben. Der ländliche Charakter einiger Gebiete unseres Stad/eils soll erhalten bleiben. Bei der Gestaltung neuer Wohnviertel setzen wir uns für möglichst wenig Versiegelung, abwechslungsreich gestaltete Mehrfamilienhäuser, Gemeinscha6sräume, begrünte Häuser, Sammelstellplätze und Car-Sharing ein. Schmale verkehrsberuhigte Wege, ein Platz für alle in der Mi/e oder Gemeinscha6sgärten sollen den Gartenstadtgedanken Helleraus in die Zukun6 tragen.

Wir unterstützen Koopera’onen mit dem Umland, denn der dort noch vorhandene freie Wohnraum sollte genutzt werden, um die Versiegelung weiterer Flächen zu vermeiden. Mit der Bahn sind innerhalb von einer Stunde zahlreiche, an Dresden angrenzende Orte erreichbar.

Im Heller werden wir weiterhin für die Bewahrung der eiszeitlichen Sanddüne vor dem fortschreitenden Bergbau kämpfen. Die Dresdner Heide muss als Gesamtheit erhalten bleiben.

In den Wohnvierteln sollen alle Straßenbäume erhalten oder nachgepflanzt werden. Für ausreichend breite Gehwege soll auch in den Straßenraum gepflanzt werden, ggf. entstehen dann Einbahnstraßen.

Die Ansiedlung der neuen Firmen bedeutet auch mehr Arbeitsau6räge an lokale Firmen, aber steht v. a. bei der Suche nach Fachkrä6en auch in Konkurrenz zum ansässigen Handwerk und Mi/elstand. Insbesondere die Kammern und der Bereich Wirtscha6sförderung der Stadtverwaltung müssen hierzu gemeinsam krea’ve Ideen entwickeln und umsetzen, damit die lokalen Firmen unterstützt werden.

Besonders große Auswirkung durch die neuen Firmen ist im Bereich Verkehr zu erwarten. Hier setzen wir uns ak’v für eine Beschleunigung von Verkehrsbaumaßnahmen im Bereich Bus, Bahn, Rad- und Fußverkehr ein. Eine Straßenbahn kann 2 km Stau aufnehmen und so stad/eilverträglich Verkehr lenken.

Die Pläne der Stadt zur Verlängerung der Linie 8 oder dem Ausbau des Bussystems (notwendig: Busnetz Nord Taktverdichtung u.a. Linie 78 und Linie 80) begrüßen wir, halten sie aber nicht für ausreichend für die zu erwartenden enorm wachsenden Pendlerströme. Verbesserungen im Bahn- und S-Bahnverkehr müssen mit Start der neuen Firmen bereits mindestens im Bau sein:

  • Verlängerung S-Bahn vom Bahnhof Klotzsche über den Flughafen zu den großen Firmen im Westen
  • S-Bahn von Tharandt in den Norden ohne Befahrung des Hauptbahnhofes
  • Taktverdichtung S-Bahn Klotzsche – Kamenz mit Linienverlängerung nach Sen6enberg/Hoyerswerda entsprechend dem vorliegenden VVO-Konzept (S8)

Weiterentwicklung der RB 33 Dresden-Königsbrück zur S 7 entsprechend dem vorliegenden VVO-Konzept

Die Schulwegsicherheit verbesserte sich in Klotzsche durch die Entstehung des Radweges vor dem Gymnasium Klotzsche. Wir setzen uns aber auch für Tempo 30 an der Königsbrücker Landstraße und mehr Querungen, insbesondere für Kitas und die Grundschule zur Dresdner Heide, ein.

Den Ausbau von sicherem Fahrradparken am Bahnhof Klotzsche und am S-Bahnhof Grenzstraße begrüßen wir. Auch damit wird Straßenlärm reduziert und der Straßenraum entlastet.

Gut ist, dass wir 2018 den Radschnellweg Nord mit einem Antrag angestoßen haben. Die weitere Entwicklung des Radschnellweges bis nach Langebrück, Radeberg werden wir ak’v begleiten und unterstützen.

Wir freuen uns auch auf die angekündigte Fahrradstraße Kieler Straße/Alexander-Herzenstraße, die wir in der Umsetzung und in der Beteiligung der Anwohnenden weiter begleiten werden.

MOBIbike und MOBIshu/le brauchen wir überall im Dresdner Norden, auch für Lastenräder!

Für die Verste’gung des MOBIshu/les werden wir uns weiter einsetzen. Nur so gibt es selbständige Mobilität für alle Einwohnenden, auch in Randlagen und wenig mit Bus erschlossenen Gebieten im Norden.

Eine Radverbindung nach O/endorf-Okrilla – sicher, breit und ganzjährig nutzbar – ist schon lange unser Ziel.

 

Die vielen Aufgaben, die durch die Veränderungen durch die neuen Firmen im Stad/eil entstehen werden können wir nur gemeinsam bewäl’gen. Deshalb war und ist uns eine offene Gesellscha6 mit vielen Beteiligungsmöglichkeiten wich’g. Hier werden wir uns auch in Zukun6 für Unterstützungsnetzwerke, Unterstützung lokaler Ini’a’ven ak’v einsetzen. Wir wollen Brücken schaffen und Spaltung vermeiden. Zentrales Anliegen ist uns der Zusammenhalt der Gesellscha6 im Stad/eil und das Gemeinscha6sgefühl.