Regionalprogramm Leuben

Am 9. Juni 2024 finden in Dresden Wahlen für den Stadtrat und für die Stadtbezirksbeiräte statt. Der Wahlkreis 7 zur Stadtratswahl umfasst Leuben und Loschwitz. Der Stadtbezirksbeirat wird nur für den Stadtbezirk Leuben gewählt. Wir Kandidat*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen an das gute Ergebnis der letzten Kommunalwahl 2019 anknüpfen und mindestens wieder zwei Stadträt*innen für den Wahlkreis 7 und 2 Stadtbezirksbeirät*innen für Leuben stellen.

Wir BÜNDNISGRÜNE aus Leuben werden weiterhin als verlässliche Kraft agieren, die konstruktiv und sachorientiert mit allen demokratischen Parteien zusammenarbeitet. Wir stehen für einen weltoffenen Stadtbezirk und ein Klima der gegenseitigen Wertschätzung. Das bedeutet für uns auch eine klare Abgrenzung von allen antidemokratischen Kräften und solchen, die auf eine Spaltung der Gesellschaft hinarbeiten.

Bürgerschaftliches Engagement wollen wir in der festen Überzeugung unterstützen, dass die Menschen, die hier lebenden Menschen unseren Stadtteil ausmachen und voranbringen. Wir setzen uns dafür ein, Hürden zu beseitigen, die einer aktiven Beteiligung der Zivilgesellschaft entgegenstehen, und wollen daher insbesondere die Förderung von lokalen Projekten, wie beispielsweise der Zschachwitzer Dorfmeile, Veranstaltungen von „Leuben oder Laubegast ist bunt“ und nachbarschaftliche Initiativen aus dem Budget des Stadtbezirks unterstützen und erleichtern.

Mutig und verlässlich wollen wir die Herausforderungen der Zukunft angehen. Diese liegen in erster Linie in der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft, einer lebenswerten Stadt und dem Erhalt einer starken Demokratie und eines guten Miteinanders.

Leuben ist ein grüner Stadtteil, der unter anderem geprägt ist von 4 Kiesseen, den Elbwiesen, dem alten Elbarm, dem Niedersedlitzer Flutgraben und dem Lockwitzbach. Wir wollen die Aufenthaltsqualität in diesen Gebieten weiter erhöhen und die Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf diesen Flächen erhalten oder vergrößern. So konnten wir bereits Ideen zur Aufwertung von Spielplätzen oder zum Installieren von Sportgeräten einbringen und begleiten.

Uns ist bewusst, dass es konkurrierende Nutzungsinteressen, beispielsweise durch Kleingartenanlagen, gibt. Den dadurch entstehenden Konflikten werden wir mit Augenmaß und in Verantwortung gegenüber den Nutzenden, nachfolgenden Generationen und der Natur begegnen.

Die Bewerbung der Landeshauptstadt Dresden zur Ausrichtung der Bundesgartenschau im Jahr 2033 unterstützen wir aktiv und sehen sie für unseren Stadtteil als Entwicklungschance. Dabei soll das Baden im Kiessee Leuben durch die Errichtung einer Badestelle ermöglicht und im Rahmen des Projekts „Blaues Band Geberbach“ der gleichnamige Bach wieder an die Oberfläche geholt werden. Das Gewässer wird damit erlebbar und die begleitenden Rad- und Fußwege als sichere Verbindung von Prohlis bis zur Elbe nutzbar.

Darüber hinaus setzen wir uns weiter für  Neupflanzungen von Straßenbäumen und Gebäudebegrünung ein. Weitere zusätzliche Bodenversiegelung ist zu vermeiden. Wir streben an, dass öffentliche Gebäude wie Schulen, Kitas oder Verwaltungsgebäude in unserem Stadtbezirk sofern möglich mit Solaranlagen ausgestattet werden. Zudem wollen wir die Einrichtung von Bürgerkraftwerken durch die Bereitstellung von geeigneten Dachflächen v.a. für gemeinschaftlich betriebene Photovoltaik-Anlagen unterstützen.

Gleichzeitig ist es wichtig Kaltluftschneisen freizuhalten. Sie kühlen unseren Stadtbezirk ab und sorgen für Frischluft. Einen wichtigen Beitrag leisten hier insbesondere die Elbwiesen.

Auf Stadtebene wollen wir BÜNDNISGRÜNE Dresden zu einer Schwammstadt entwickeln. Wertvolles Regenwasser wird dann aufgefangen und gespeichert. Dies kann sowohl im Bereich privater Grundstücke, als auch auf öffentlichen Flächen stattfinden. Bessere Versickerungsmöglichkeiten reduzieren die Überschwemmungsgefahr bei Starkregen und bilden somit einen wichtigen Baustein im Hochwasserschutz.

Die Hochwasserereignisse 2002 und 2013 haben gezeigt, dass es einen dringenden Handlungsbedarf gibt. Dabei müssen nicht nur Maßnahmen direkt an der Elbe, sondern auch im Bereich des Alten Elbarms beachtet werden. So sind beispielsweise Dämme im Bereich des Elbarms zu bauen, die Salzburger Str. als Rettungsweg für Laubegast aufzuständern, da wo notwendig Schutzmauern zu bauen, die Durchströmbarkeit des Elbarms sicherzustellen und weitere aktive und passive Schutzmaßnahmen umzusetzen. All diese Maßnahmen unterstützen wir und werden wir begleiten. Die bereits begonnene intensive Bürger*innenbeteiligung und -information muss auch alle weiteren Umsetzungsschritte begleiten.

Gerade in Laubegast ist die Lage kompliziert. Die Entwicklung des Laubegaster Ufers werden wir nicht aus den Augen verlieren. In diesem Bereich ist durch die aufeinanderprallenden Interessen von zu Fuß gehenden, radfahrenden und sporttreibenden Menschen und dem stehenden und fließenden Autoverkehr Handlungsbedarf gegeben. Unser Ziel ist es hier eine Gestaltung ohne Parkplätze und damit mehr Platz für alle. Gestaltungen, die bereits früher durch Bürgerveranstaltungen vorgeschlagen wurden, sollen dabei beachtet und hochwassersicher umgesetzt werden.

Wie unser Land, so ist auch unser Stadtbezirk in den letzten Jahren bunter und vielfältiger geworden. Menschen unterschiedlicher Nationen prägen das Bild unseres Stadtbezirkes. Ältere  Menschen haben hier schon über viele Jahre und Jahrzehnte ihren Lebensmittelpunkt und andere, gerade auch junge Familien, ziehen zu.

Uns ist es ein Herzensanliegen, dass Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit mit ihren  Bedürfnissen und Anliegen hier in unserem Stadtteil einen Ort finden, an dem sie sich wohl fühlen und wertgeschätzt werden. Die Herausforderungen, die das in sich birgt wollen wir annehmen und angehen.

Einsamkeit spielt in unserer Gesellschaft nicht nur für ältere Menschen eine immer größer werdende Rolle, zunehmend leiden auch jüngere Menschen darunter. Einsamkeit beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch krank machen.

Um dem entgegenzuwirken braucht es mehr Begegnungsmöglichkeiten. Deshalb wollen wir Initiativen für Räume der Begegnung unterstützen, Räume für Kunst und Kultur, für Gemeinschaft und Austausch. Einer dieser Räume kann das Gebäude der ehemaligen Staatsoperette werden.

Wir möchten, dass an diesen Orten auch Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen, Menschen ohne Wohnung, Suchtkranke, Haftentlassene und Geflüchtete Teilhabe und Integration erfahren können. Inklusion von Menschen mit psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen ist uns ein Anliegen. Bei der Entwicklung der ehemaligen Staatsoperette zu einem möglichst barrierearmen Kultur- und Nachbarschaftszentrum bietet sich auch eine enge Kooperation mit der benachbarten Wohnstätte für behinderte Menschen an.

Auch niedrigschwellige Angebote wie z.B. das Aufstellen von Bänken an attraktiven Orten, die zum Verweilen einladen, oder schulische Sportplätze, die nach Schulschluss für alle geöffnet werden, können Möglichkeiten der Begegnung bieten.

Wir treten dafür ein, dass Menschen, die auf Grund von Krieg, Verfolgung und Auswirkungen des Klimawandels ihre Heimat verlassen mussten, bei uns Schutz erfahren. Wir fördern Initiativen und Organisationen, die eine Willkommenskultur pflegen und diese Menschen in ihrer ersten Zeit hier bei uns unterstützen.

Wir möchten, dass Geflüchtete nach der Gewährung von Asyl und Bleiberecht hier bei uns eigenen Wohnraum finden, eine neue Existenz für sich und ihre Familien aufbauen und mit ihren eigenen kulturellen und religiösen Prägungen unsere Gesellschaft mitgestalten können.

Zuwanderung ist eine Bereicherung für unser Land und unseren Stadtbezirk, zumal es sich hierbei vorwiegend um junge Menschen handelt, die bei dem derzeitigen Arbeitskräftemangel und bereits eintretenden demografischen Wandel in unserer Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt willkommen sind. Sie tragen dazu bei, den Motor unserer Gesellschaft am Laufen zu halten und so unseren Wohlstand zu sichern.

Uns ist bewusst, dass es rechtsextreme Kräfte in unserem Stadtteil gibt, die das in Abrede stellen und Menschen mit Migrationsgeschichte aus rassistischen Gründen ablehnen. Wir werden Rassismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit weiterhin klar und sichtbar widersprechen und möchten mit allen demokratischen Kräften, die diese Haltung teilen, zusammenarbeiten

 

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Leuben wollen, dass auf dem Gelände der ehemaligen Staatsoperette Freiräume für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft mit Probe- und Atelierräumen geschaffen werden und Platz für Freizeitsport wie Kegeln und Tanzen, die Stadtteilbibliothek und für ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum als  lebendiger, offener Treffpunkt für alle Anwohnenden entsteht.

Für den Doppelhaushalt 2023/24 haben wir BÜNDNISGRÜNE im Dresdner Stadtrat, als vorgezogene Maßnahme, finanzielle Mittel für die Ertüchtigung der Medien in Höhe von 800.000 € erreicht. Damit kann das ehemalige Garderobenhaus der Staatsoperette als Atelier- und Proberaumkomplex nutzbar gemacht werden. Außerdem kann das Gebäude für  so genannten Pop-Up-Veranstaltungen genutzt und so bereits jetzt mit Leben gefüllt werden.

Die Umgestaltung der ehemaligen Staatsoperette in das Stadtteilzentrum Leuben wird die sozialen und kulturellen Strukturen, nicht nur im Stadtbezirk, sondern auch im gesamten Dresdner Osten stärken und den Standort zu einem beliebten und belebten Treffpunkt außerhalb des Dresdner Stadtzentrums befördern, weshalb wir uns hierfür als Bündnisgrüne besonders stark machen werden.

Wir möchten, dass sich in unserem Stadtbezirk Menschen aller Altersgruppen mit dem von ihnen bevorzugten Verkehrsmitteln sicher und schnell bewegen können. Dafür müssen sowohl Rad-, als auch das Fußwegenetz weiter ausgebaut werden. Insbesondere bedarf es dabei mehr sicherer Querungsmöglichkeiten für Schulkinder und ältere Menschen. Bereits beschlossene Maßnahmen zur Einrichtung von Fußgängerüberwegen und anderen sicheren Querungen sollen zeitnah umgesetzt werden. Außerdem schlagen wir weitere Überwege zur Prüfung und Realisierung, beispielsweise auf der Bahnhofstraße in Großzschachwitz und am Bahnhofsvorplatz in Niedersedlitz, vor. Wir brauchen Radwege auf stark befahrenen Straßen, die jedoch nicht zu Lasten von Bäumen eingerichtet werden dürfen.

Ein zuverlässiger ÖPNV mit gut zugänglichen Informationen ist für die Mobilität aller in unserem Stadtbezirk lebenden Menschen unerlässlich. Die Nutzung von Bus und Straßenbahn muss außerdem durch die Einrichtung weiterer barrierefreier Haltestellen erleichtert werden. Zudem setzen wir uns für mehr Tempo-30-Zonen oder verkehrsberuhigte Bereiche ein, um Umwelt und Anwohnende zu schonen.

Die flächendeckende Versorgung mit E-Ladesäulen in unserem Stadtbezirk ist uns ein wichtiges Anliegen, genau wie die Einrichtung, die Pflege und der Ausbau von zusätzlichen Mobi-Punkten.